Wir gehen, stehen und leben auf ihm: dem Boden. Er trägt uns und das Leben – und doch bleibt er uns im Alltag meist verborgen. Zum morgigen (5.12.) Weltbodentag klärt das Umweltamt Essen auf und rückt dieses unscheinbare, aber unverzichtbare Ökosystem in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.
Trotz seiner enormen Bedeutung ist der Boden bedroht: Bodenversiegelung, intensive Landwirtschaft, Umweltverschmutzung, Erosion und die Auswirkungen des Klimawandels setzen ihm zunehmend zu. Boden entsteht nur sehr langsam– wenige Zentimeter fruchtbarer Boden benötigen oft Jahrhunderte oder gar Jahrtausende, um sich zu entwickeln. Verlust hingegen kann innerhalb weniger Stunden oder durch ein einzelnes Starkregenereignis eintreten. Der Weltbodentag soll daher jährlich das Bewusstsein dafür schärfen, wie wertvoll und zugleich sensibel diese Ressource ist, und wie dringend wir sie schützen müssen.
“Der Weltbodentag erinnert uns daran, dass gesunde Böden das Fundament unseres Lebens sind – für unsere Ernährung, unser Klima, unsere Landschaften und unsere Zukunft“, betont Sonja Eisenmann, Fachbereichsleiterin des Umweltamtes der Stadt Essen.
Zum Schutz der verschiedenen Bodenarten gelten gesetzliche Grundlagen wie das Landesbodenschutzgesetz (LBodSchG), das Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG) und die Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV). Sie stellen sicher, dass Gefährdungen rechtzeitig erkannt und Schäden am Boden vermieden oder behoben werden können. Der Bodenschutz ist jedoch nicht allein Aufgabe von Behörden und Politik – er beginnt bereits im Alltag jeder*jedes Einzelnen.
Jeder Mensch kann dazu beitragen, den Boden zu erhalten und zu stärken:
Nicht zuletzt kann jeder Mensch durch Wissen und Aufklärung helfen: Wer versteht, wie wertvoll Boden ist, schützt ihn auch und das nicht nur am Weltbodentag.
Über den Weltbodentag
Der Boden begleitet uns Tag für Tag und leistet Erstaunliches. Er liefert Nahrungsmittel und Rohstoffe, speichert und filtert Wasser, kann Schadstoffe abbauen und spielt eine zentrale Rolle im Klimaschutz. Gleichzeitig ist er einer der artenreichsten Lebensräume der Erde: Rund 59 Prozent aller bekannten Arten leben im Boden, und in einer einzigen Hand voll Erde tummeln sich mehr Organismen, als Menschen auf dem gesamten Planeten leben. Ohne die Vielfalt der im Boden lebenden Kleinstorganismen wären fruchtbare Böden und stabile Ökosysteme undenkbar.
Jedes Jahr wird anlässlich dessen der "Boden des Jahres" vorgestellt. 2025 erhielt die Rendzina die Auszeichnung. Rendzinen entstehen aus Gesteinen wie Kalk, Dolomit oder Gips und sind häufig flachgründig, dafür aber reich an Humus und beeindruckend biologisch aktiv. Diese Böden bieten wertvolle Lebensräume für spezialisierte Pflanzen und Tiere und prägen viele charakteristische Landschaften. Gleichzeitig sind sie besonders anfällig für Erosion und Übernutzung. Ihr Schutz steht exemplarisch für den achtsamen Umgang mit empfindlichen Böden, deren Verlust unwiderruflich wäre
Im kommenden Jahr wird der Archivboden "Boden des Jahres 2026". Archivböden sind besonders wertvoll, da sie wie natürliche Geschichtsbücher funktionieren. Sie zeigen, wie sich Landschaften, Klima, Pflanzen- und Tierwelt, aber auch die menschliche Nutzung über sehr lange Zeiträume entwickelt haben. In ihren Schichten bewahren sie Informationen, die helfen, frühere Klimaänderungen zu verstehen. Dieses Wissen ist wichtig, um zukünftige Entwicklungen besser einschätzen und wirksame Strategien zur Anpassung an den Klimawandel entwickeln zu können.
Mehr Informationen zur Auszeichnung “Boden des Jahres“ erhalten Interessierte unter https://boden-des-jahres.de/
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